Fastenwandern – ein Erfahrungsbericht

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Fastenwandern – ein Erfahrungsbericht

Hallo ihr Lieben,

heute schreibe ich über meine Erfahrungen beim Fastenwandern:

Als ich mich das erste Mal dazu entschlossen habe, war ich mir nicht wirklich sicher, was auf mich zukommen würde. Ich hatte noch eine Woche Urlaub und keine Idee, was ich mit dieser Zeit anfangen sollte. Aber eins war mir klar: Ich wollte diese Zeit für mich nutzen, um neue Kraft und Energie zu tanken.

Irgendwie viel mir dann ein Film ein, den ich vor einigen Jahren im Fehrnsehen gesehen hatte. Es ging in diesem Film um einen erfolgreichen Sternekoch, der ein sehr stressiges Leben zwischen Küche und Fernsehaufnahmen führte und – zu allem Überfluss- auch noch ein völlig verkorkstes Privatleben hatte. Dieser Koch verlor seinen Geschmackssinn und wurde deshalb von einem befreundeten Mediziner zum Fasten nach Sylt geschickt. Soviel zu dem Film. Vielleicht kennt ihr ihn sogar?

Kurz entschlossen googelte ich also Fasten auf Sylt – und siehe da, es gab ein Angebot genau in der Woche, in der ich Urlaub machen wollte: „Fastenwandern mit aktiver Fettverbrennung“. Ohne weiter nachzudenken meldete ich mich an. Ich bekam dann auch eine Bestätigung meiner Buchung und eine Anleitung in der stand, wie ich mich auf die Fastenwoche vorbereiten sollte und was sonst noch zu beachten sei.

Dort war  unter anderem zu lesen, dass ich zur Vorbereitung auf die Fastenwoche bereits einige Tage vorher auf Alkohol und Kaffee verzichten sollte. Meine Ernährung sollte möglichst aus Gemüse, Obst, Joghurt und anderen leicht verdaulichen Lebensmitteln bestehen. Der Verzicht auf Alkohol fiel mir nicht schwer, auch die Anpassung der Ernährung war kein Problem. Nur mit dem Verzicht auf Kaffee hatte ich Schwierigkeiten. Wer mich kennt weiß, dass ich Kaffee liebe, besonders morgens. Ich trank also munter meinen Kaffee, sogar noch am Tag der Abreise.

Auf Sylt angekommen empfing mich ein gut gelauntes Fastenteam mit einer erfahrenen Fastenleiterin. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde gab es einen Vortrag und als Abendtrunk ein großes Glas Glaubersalz. Dann hieß es ab ins Bett, denn am nächsten Tag stand, wie an allen weiteren Tagen, um 8:15 Uhr Frühsport auf dem Plan. Danach gab es, wie jeden Morgen, ein Glas frisch gepressten Saft aus verschiedenen Gemüse- und Obstsorten. Nach dem „Frühstück“ wurde die Wanderroute besprochen und festgelegt. Mit einer Thermoskanne Tee und ausreichend Wasser im Rucksack ging es los. Die Wanderungen waren fantastisch. Man konnte sich mit den anderen unterhalten; dabei drehten sich die Gespräche witzgerweise meist um Essen oder um Zubereitung von Essen. Aber oft bin ich einfach alleine gelaufen und konnte dabei meinen Gedanken nachhängen. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich beim Alleinelaufen vielfach in einem meditationsartigen Zustand war, in dem ich alle Gedanken ziehen lassen konnte und nur noch gelaufen bin. Dabei habe ich die wunderschöne Insellandschaft und das Meer regelrecht in mich aufgesogen.

An meinem ersten Fastenwandertag rächte sich meine Kaffeesucht aufs Übelste. Da ich, wie schon gesagt, meinen Kaffeekonsum nicht reduziert hatte, bekam ich heftigste Entzugserscheinungen in Form einer wirklich fiesen Migräne. Den Nachmittag habe ich dann mit einer Wärmflasche im Bett verbracht und schon über Abreise nachgedacht. Ich konnte noch nicht einmal die abendliche Gemüsebrühe essen.

Zum Glück bin ich aber geblieben, denn schon am nächsten Tag ging es mir deutlich besser und mit jedem Tag spürte ich,IMG_1776 2 wie ich fitter und vitaler wurde. Jeden Nachmittag habe ich mir einen feucht-warmen Leberwickel gemacht, um meine Leber bei der Entgiftung zu unterstützen. Am Ende der Fastenwander-Woche strotze ich nur so vor Energie. Ich war jeden Morgen bereits vor dem Klingeln des Weckers hellwach und mein Tatendrang war kaum zu bremsen. Ich hatte etwa fünf Kilogramm Körperfett verloren und meine Haut sah so gut und strahlend aus, wie lange nicht mehr.

Seitdem gehe ich jedes Jahr mindestens einmal zum Fasten. Den Kaffeekonsum redzuziere ich jetzt vor dem Fasten immer schrittweise. Jedes Mal erlebe ich das Fasten etwas anders. Aber ich fühle mich danach immer „wie generalüberholt“ – richtig gut!

 

P.S.: Abgefastet wird mit einem Apfel oder einer Birne. Nach dem Fasten beginnt der langsame Kostaufbau. Das Fasten in einer Gruppe mit einem erfahrenen Fastenleiter, würde ich immer dem Alleinefasten vorziehen. Alles wird genau erklärt und wenn es einem mal -körperlich oder psychisch- nicht gut geht, wird man adäquat betreut und aufgefangen. Auch für die Zeit nach dem Fasten gibt es gute Anleitungen.

 

 

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